So richtig mag ich den Januar nicht. Habe ich irgendwie noch nie. Ich mag es sehr gerne kalt und gemütlich und auch gerne ganz viel Schnee, aber eben nur bis Silvester. Danach bin ich wieder bereit für den Frühling. Und jedes Jahr wieder gibt es da diese seltenen Momente warmer Sonnenstrahlen im Januar. In diesen Momenten höre ich auch irgendwie immer Vögelzwitschern, laufe dann los und besorge Tulpen – bereit unser zu Hause frühlingshaft zu dekorieren. Meist ist die Welt um mich herum wieder grau und kalt und der Himmel bedeckt wenn ich wieder zu Hause ankomme. Die Tulpen bleiben, aber der Frühling zieht dann meist doch nicht bei uns ein. Ein bisschen was Frühlingshaftes habe ich aber trotzdem für Euch dabei. Wer im Herbst wieder jungen frischen Ingwer ernten möchte ist gut beraten so langsam damit anzufangen. Ich benutze ihn nicht nur für Gari (den eingelegten Ingwer für Sushi) sondern sondern schätze seine Eigenschaften für eigentlich fast alle Verwendungszwecke. Viel Saftiger, eine viel dünnere Schale, und deutlich weniger Fasern als handelsübliche. Also ging ich in den Supermarkt und suchte mir einige Ingwerknollen mit möglichst vielen ‚Augen’.
Ingwer selber anbauen
Jungen Ingwer selber zu ziehen ist ganz einfach und man braucht auch nicht wirklich einen grünen Daumen dafür. Nur eben ein bisschen Zeit, denn das Wachsen lässt sich am Ende nicht beschleunigen.
Vorziehen des Ingwers
Nehmt einige Stücke von gealtertem Ingwer, den es in fast jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Schneidet die ‚Augen’ ab und legt sie mit der Schnittfläche nach unten in eine Schale, bedeckt sie mit Frischhaltefolie (Ingwer braucht zum Keimen eine hohe Luftfeuchtigkeit) und stellt sie an einen warmen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Gut als Mini-Gewächshaus eignen sich auch Verpackungen mit durchsichtigem Deckel, z.B. solche, in denen Kräuter häufig verkauft werden.
Jetzt solltet Ihr einmal am Tag für die Luftzufuhr den Deckel oder die Folie anheben und dafür sorgen, dass der Boden immer leicht mit Wasser bedeckt ist. Nach ein paar Tagen seht ihr schon, wie die Augen heller werden. Manche bekommen auch eine hellgrüne Spitze. Nach 1-2 Wochen dann entwickeln sich Luftwurzeln, die in Richtung Wasser am Boden wachsen. In Woche 3-4 sprießen die ersten grünen Blätter. Ich pflanze den Keimling aus, wenn die Blätter ca. 4-6 cm lang sind. Sicher mag es Ingwer lieber warm, aber wenn Ihr kein Gewächshaus habt, gedeiht er auch in unseren Breitengraden im Freien an sehr sonnigen Orten.
Acht bis zehn Monate später, wenn sich die Blätter verfärben, könnt Ihr Euren Ingwer dann ernten. Einfach die Wurzeln aus der Erde ziehen, waschen und nach Wunsch verarbeiten oder Trocknen.
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