Selbstgemachte Furikake: NORITAMA

Es passierte ein paar Wochen nachdem wir nach Japan gezogen waren. Hie und da fiel ich noch über Kisten, die im Weg rum standen, kannte vielleicht 1% – wohl aber eher noch weniger von unserem Kiez (den mehr Menschen ihr zu Hause nennen als in Berlin wohnen) und war weit davon entfernt so etwas wie Routine zu verspüren.

100 Onigiri für einen Tag

Ein paar Wochen ging mein ältestes Tochterkind in ihren neuen Kindergarten als das jährliche Sommerfest anstand. Jeder sollte etwas zum Buffet beisteuern – kennt man ja – und was dann kam ist mir bis heute schleierhaft: Ich wurde gebeten die Onigiri zu machen. Im ersten Moment mag das jetzt nicht so besonders erscheinen, wenn nicht ich die einzige Gaijin-Mama gewesen wäre, Onigiri nicht Innbegriff von Japanischem Soulfood wären und auch so banale Dinge wie Sandwiches verteilt wurden, die ja im Westen eher ‚zu Hause‘ sind.
Ein paar Wochen in Japan reichen, um sich durch alle Onigiri Sorten zu essen – insbesondere wenn die Töpfe in den Umzugskisten noch auf hoher See sind, alle Kinder jünger sind als zwei Jahre und damit weder an Essen gehen noch an regelmäßige Mahlzeiten in Ruhe zu denken ist. Unzählige Onigiris habe ich gegessen. Täglich und mit großer Freude. Meine Kinder auch.

Onigiri satt

Furikake – am besten selbst gemacht

Die 100 Onigiri für das Kindergarten-Sommerfest zu machen erschien mir daher als eine durchaus machbare Aufgabe, die aber der Organisatorin am Ende doch ‘kalte Füße’ bescherte. Kurzerhand wurde ich unter die Fittiche von vier Japanischen Mamas gestellt, eine davon Kochlehrerin, die mich einluden um mir alles über Onigiri beizubringen, was ich ihrer Meinung nach wissen sollte, mir Supermarkttouren organisierten, alle notwendigen Produkte erklärten und die wichtigsten Schriftzeichen beibrachten. Sie taten alles, um mich in die Lage zu versetzen die Onigiris beim Kindergartenfest nicht zu versauen. Nicht das Onigiris schwer wären, aber versauen kann man sie theoretisch trotzdem :-).
Die Schriftzeichen, die mir damals nicht beigebracht wurden, waren die für Glutamat. Hätte ich sie damals gekannt, hätte ich gesehen dass es in (fast) allen Furikake-Sorten enthalten ist. Gruselig – und vor allem völlig unnötig, da Furikake übllicherweise auf Umami-reichen Zutaten wie Shiitake, Katsuo Bushi, Kombu oder Nori basieren.
Heute käme ich nicht auf die Idee Furikake zu kaufen. Aus mehreren Gründen:

  • Furikake sind unglaublich einfach selber zu machen
  • Sie sind eine gute Möglichkeit Lebensmittel vollständig zu verwerten
  • Damit sind selbstgemachte Furikake deutlich günsitger als gekaufte
  • Ich möchte keine Lebensmittel essen, die nicht von alleine schmecken, sondern Glutamat dafür benötigen.

Was sind Furikake?

Ich bezeichne Furikake als Gewürzpulver. Häufig getrocknet wird es in Japan über Reis gestreut oder unter selbigen gemischt. Aber auch wenn es traditionell in Verbindung mit Reis gegessen wird, hält dies unsere Kinder nicht davon ab es auf Kartoffeln mit Quark zu streuen, es Löffelweise ohne alles zu essen oder am Wochenende beim Familienkino ihr Popkorn damit zu pimpen. Es gibt Furikake mit den unterschiedlichsten Geschmäckern: Gemüse, Eier, Lachs, Katsuo Bushi, Shrims, Algen, Sesam, Shiitake, Umé … Ihr merkt schon – quasi grenzenlos. Erlaubt ist, was schmeckt.
Furikake im Vorratschrank sind so etwas wie ein Rettungsring für meine Nerven …und den Haussegen. Ultimatives Gegenmittel für hungebedingte schlechte Laune; Rettungsanker an Tagen, an denen alles schief geht oder bewährte Abkürzung für Tage an denen ich mal nicht kochen mag.

Eine Furikake Serie zu machen hatte ich mir schon länger vorgenommen. Aber den Anstoß es jetzt zu machen waren die Shiitake Eier, die ich Euch hier vorgestellt habe. Durch sie werden Noritama Furikake zu einem Kinderspiel.

Fertige Noritama Furikake und Noritama OnigiriNori steht für Nori Algen und Tama ist eine Abkpürzung von Tamago (Ei). Als Basis nehme ich Katsuo Bushi nachdem ich Dashi aus ihnen gemacht habe und ergänze sie mit Ei, Nori und  Sesam.

Zutaten für Noritama Furikake

Zutaten für Noritama Furikake

  • 20 g getrocknete Katsuo Bushi (gerne die aus der Herstellung von Dashi)
  • 2 Noriblätter (volle Größe)
  • 2 EL weißer Sesam (geröstet)
  • 2 Shiitake Eier
  • 40 ml Koikuchi (dunkle) Sojasauce
  • 20 ml Mirin

Zubereitung der Furikake

Die Noriblätter in feine Streifen schneiden. Am einfachsten geht dies, indem die Blätter mehrfach gefaltet werden und diese Nori-Päckchen dann mit der Schere in sehr schmale Streifen geschnitten werden. Nori Streifen und Katsuo Bushi mit Soja Sauce und Mirin vermischen und in einer beschichteten Pfanne auf kleiner (!) Hitze langsam (!) trocknen. Die Mischung dabei ständig in Bewegung halten und sehr genau beobachten, damit sie nicht anbrennt. Die Furikake zu trocknen geht grundsätzlich auch im Ofen. Aber auch hier müsst Ihr sehr gut aufpassen, dass sie Euch nicht anbrennen.

Geriebenes Shiitake EiWenn die Mischung aus Nori und Katsuo Bushi trocken und etwas abgekühlt ist, mit den Fingern etwas zerkleinern, den Sesam zufügen, die Shiitake Eier darüber reiben und alles vermischen.

Fertige Noritama Furikake und Noritama OnigiriDie  100 Onigiri für den Kindergarten gingen dann auch relativ problemlos über die Bühne – aber im Jahr danachhabe ich doch lieber die Sandwiches genommen. Die Menge an Reis, die man für diese Menge an Onigiri braucht, kostet  Zeit, die ich nicht wirklich hatte, so aufgeregt wie meinen kleinen Hühner vor lauter Vorfreude durch unser zu Hause rannten.

Mal schauen welche Sorte ich Euch als nächstes Vorstelle. tragt Euch für den  Newsletter ein, dann erfahrt Ihr es als erstes.

Weißer Reis gesund wie Brauner? So geht’s!

Natürlich weiß ich, dass brauner Reis gesünder ist, als weißer Reis, aber ich mag Weißen trotzdem lieber. Er verhält sich anders beim Kochen, er schmeckt anders und hat ein ganz anderes Mundgefühl als brauner Reis. Allein letzteres ist für mich schon Grund genug. Aber ich lege trotzdem Wert auf gesunde Ernährung. Geht das? Aber sicher. Die Antwort hierauf heisst

  • Nukazuké und
  • Zakkoku Mai

Nukazuké

Nukazuké ist fermentiertes Gemüse, dass in nur wenigen Stunden in Reiskleie fermentiert und durch Osmose einen Teil der Nährstoffe der Reiskleie aufnimmt. Hier und hier habe ich mal einen etwas ausführlicheren Artikel zu Nukazuké geschrieben.

Nukazuke: Gurken und Mairübchen mit Yukari, daneben Ohio-zuké

Ich gebe zu, dass ich nicht nur einen Faible für Nukazuké habe, sondern einen ordentlichen Schlag. Ich fahre mit dem Auto in den Urlaub anstelle mit dem Flugzeug um meinen Nukatopf mitzunehmen. Ich hege und pflege ihn und kann schon beim ersten Blick in den Topf sehen, wie es ihm geht. Ein Griff und ich fühle alle Informationen, die ich brauche um ihn richtig zu pflegen. Ich bekomme schlechte Laune, wenn etwas mit ihm nicht stimmt und kümmere dann um ihn wie um meine Mädels, wenn sie krank sind. Ich habe unglaublich tiefen Respekt davor, dass dieser Topf Kulturen enthält, die älter als 150 oder 200 Jahre sind (so ganz genau kann das keiner sagen). Respekt davor, dass er vor mir durch die Hände mehrerer Generationen gegangen ist, die ihn benutzt, gepflegt und weiter gegeben haben. Viel bei Nuka Zuké ist überliefertes Wissen und Erfahrung. Manches ist mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, vieles aber noch nicht. Den Artikel darüber wie genau man einen Nuka Topf ansetzt und behandelt habe ich aber noch nicht ganz fertig. Der kommt noch. Nuka Zuké ist nicht schwierig, bedarf aber zugegebenermaßen einiges an Pflege und wohl noch mehr Leidenschaft und ist daher nicht unbedingt für jedermann geeignet.

Zakkoku Mai

Zakkoku Mai ist für mich das Beste aus zwei Reiswelten: Es ist weißer Reis der zusammen mit diversen anderen Getreidesorten gekocht wird. Die Nährstoffe und Vitamine, die verloren gehen, wenn Reis poliert wird kann man sich so teilweise durch die anderen Getreidearten wieder holen ohne die Kocheigenschaften oder das Mudgefühl vom weißem Reis zu verändern. Bonus: Ein kleiner Kick nussiger Geschmack – je nachdem welche Getreidearten man wählt.

Fertiger Zakkoku Mai

Zakkoku Mai ist weder besonders, noch ein Geheimrezept. Sowohl in Japan als auch hier gibt es diverse Körnermischungen als Zugabe zum Reis zu kaufen. Die, die ich gesehen habe waren auch völlig ok – nur der Preis ist recht sportlich wenn man bedenkt, dass man alle enthaltenen Körner recht günstig im Biomarkt bekommt.

Und so mische ich mir alle paar Wochen ein großes Glas zusammen. Hieraus gebe ich dann dann vor dem Kochen pro Becher (180ml) Reis einen El Körnermischung und 1 El Wasser extra zum Reis den ich dann wie gewohnt koche. Vor dem Servieren noch durchmischen, was man ja eh machen sollte und das war es schon.

Körnermischung für Zakkoku Mai
Für die Körner gibt es nicht DIE eine Mischung. Die könnt Ihr ganz nach Eurem Geschmack zusammenstellen. Ich variiere gerne und mische meist fünf verschiedene Körner in gleichen Mengen. Häufig in meinem Reis zu entdecken sind:

  • Gerstenflocken
  • Amaranth
  • Hirse
  • Quinoa
  • Sesam (schwarz oder weiß)
  • Leinsamen
  • Schwarze Sojabohnen (färben allerdings den Reis)

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8 Tricks & ein Fächer für perfekten Sushi Reis

Ich kenne Köche in Japan, die schwören sie schmecken die Druckerschwärze, wenn man den Sushi Reis mit einer Zeitung kühlt. Ob das so ist habe ich nie ausprobiert, denn diese Menschen waren unter anderem meine Lehrer und seinen Sensei anzuweifeln gehört sich nicht. Es steckt aber so tief drin, dass es wohl nicht verwunderlich ist, dass es mir niemals in den Sinn kommen würde, etwas anderes als einen Uchiwa für meinen Sushi Reis zu benutzen – die typisch Japanischen Fächer. Konsequenterweise habe ich über die Zeit eine kleine Sammlung davon zusammengetragen. Ich habe mir eigentlich nie viel Gedanken darüber gemacht bis mich meine Jüngste heute Abend gefragt hat, warum ich eigentlich nie die anderen benutze. Sie hat Recht.

Ein alter Uchiwa für den perfekten Sushi Reis

Als ich gelernt habe wie man Sushi Reis macht, hat mir mein Sensei einen alten Uchiwa mit gegeben, damit ich auch zu Hause weiter üben kann. Ein Werbegeschenk, dem man sein Alter auch durchaus auch schon ein bisschen angesehen hat, der aber einwandfrei funktionierte. Wie gesagt, ich habe einige dieser Fächer. Neu und modern, Werbegeschenke mit zweifelhafter Ästhetik, manche an denen Erinnerungen hängen und auch antike, die ich aus der hintersten Ecke irgendwelcher Antiquitätenshops in Tokio gefischt habe.

Unterschiedliche Japanische Fächer (Uchiwa)
Eine kleine Auswahl meiner diversen, japanischen Fächer (Uchiwa)

Benutzt habe ich noch keinen von ihnen. Alle meine Uchiwa liegen säuberlich aufgeräumt am gleichen Ort, aber wenn es bei uns Sushi Reis gibt, dann geht mein Griff immer zu einem: Dem Alten, den mir Andoh Sensei damals gegeben hat. Eigentlich total bescheuert, aber die anderen fühlen sich irgendwie nicht richtig an in der Hand.

Das braucht man um Sushi Reis zu machen
Unabdingbar für meinen Sushi Reis: Handai, Uchiwa von Andoh Sensei und Shamoji aus Holz

Mit diesen Tricks wird Dein Sushi Reis besser

Alle die denken dies war die Einleitung zum Rezept für Sushi Reis werde ich jetzt enttäuschen. Darüber wie man Sushi Reis macht gibt es mehr als 9 Millionen Einträge bei Google und ich habe nicht vor ‘yet the next one’ zu schreiben. Ich gebe aber gerne ein paar der Dinge weiter, die für mich den Unterschied zwischen gutem und großartigem Sushi Reis machen.

  1. Lasst ein Stück Kombu im Kochwasser für den Reis einweichen – mind. 30 Minuten, aber je länger desto besser (auch gerne über Nacht, wenn Ihr so vorausschauend planen könnt). Dann kocht Euer Reis in Kombu Dashi mit all dem guten Glutamat was ihn noch besser schmecke lässt.
  2. Die Antwort meines Sensei’s auf die Frage ‘How do you wash sushi rice?’ war damals ‘very well!’. Noch Fragen :-)?
    Hier könnt Ihr übrigens nachlesen, was man mit dem Wasser vom Waschen alles machen kann.
  3. Ich empfehle Euch den Reis nach dem Waschen gute 30 Minuten wieder trocknen zu lassen, bevor ihr ihn dann wieder vor dem Kochen wässert (das auch mind. 20 Minuten). Den Trick habe ich aus der Sake Welt, in der fast schon um jeden Preis Haarrisse im Reiskorn vermieden werden, da sie sich sonst schneller auflösen und breiig werden.
  4. Benutzt weniger Wasser zum Kochen als üblich. Das Verhältnis für Sushireis ist normalerweise 1:1 damit der Reis später nicht matschig wird, denn ihr fügt ja mit dem Essig noch Flüssigkeit hinzu. Wenn ihr aber ganz frischen (jungen Reis) habt, was im Herbst häufig der Fall ist, dann reduziert die Menge noch weiter, da junger Reis deutlich mehr eigene Feuchtigkeit besitzt.
  5. Benutzt einen Handai wenn ihr könnt. Manche sagen dazu auch Hangiri. Das ist eine Schüssel aus Zedernholz mit geraden Seiten, die Euch die Feuchtigkeitskontrolle immens erleichtert. Wässert den Handai bevor ihr ihn benutzt.
  6. Achtet besonders auf die Hygiene und die Lagerung, denn das Holz kann schnell schimmeln wenn es nicht korrekt behandelt wird. Wenn ihr aber ‘gut’ zu ihm seit ist er unverwüstlich und hält mehrere Generationen.
    Kühlt Euren Reis mit einem Uchiwa oder etwas vergleichbaren (keine Zeitung 🙂 bevor ihr den Essig zufügt.
  7. Ganz wichtig!!! Je besser der Sushi Essig, desto besser der Geschmack. Oder anders herum – wenn ihr beim Essig spart, dann braucht ihr Euch auch sonst keine Mühe geben. Also Augen auf beim Kauf. Und wenn ihr Euren Sushi Essig selber macht, dann benutzt keinen günstigen Reisessig, sondern solchen, der aus Premium Sake hergestellt wurde. Der ist nicht leicht zu finden, aber die Mühe lohnt sich. Leider sehe ich sehr häufig ‘Sushi Sets’ oder eine Auflistung von Zutaten für Sushi, die Essig enthalten oder empfehlen, den ich ausschliesslich zur Desinfektion meines Handai verwende. Gruselig.
  8. Am besten schmeckt der Sushi Reis wenn er noch lauwarm ist. Also nicht zu früh machen. Sollte es doch mal notwendig sein, dann NIE im Kühlschrank aufbewahren, sondern in einem feuchten Tuch bei Raumtemperatur. Am besten eignen sich hierfür Baumwolltücher mit sehr großen Maschen – daran bleibt der Reis nicht kleben.

Was Sushi wirklich ist

Sushi ist in meiner Familie ein ‘No-Brainer’. Eines der Gerichte mit denen ich alle glücklich machen kann. Am allermeisten wohl aber meine Mädchen. Sushi kommt dabei nicht zwangsweise mit rohem Fisch oder Avocado, Gurke etc. in Nori gerollt daher oder als Nigiri . Sushi ist, wenn der Reis mit Sushi-su, dem gewürzten Essig versehen wurde. Was dann als Topping gewählt wird, ist für den Namen relevant (und natürlich den Geschmack) aber nicht für die Frage ob es Sushi ist oder nicht.

Sushi für besondere Anlässe
Chirashi Zushi an Hina Matsuri mit Ingwer in Kirschblüten-Form. Foto Credit: Alexandra Laubrinus

So gibt es Chirashi Zushi als Reisschale mit diversen Zutaten obenauf. Ein Klassiker zu Hina Matsuri, dem Fest der Mädchen am 03. März. Chirashi Zushi wird ‘Family Style’ gegessen. D.h jeder nimmt seine Portion aus der großen Schüssel in die eigene. Ich persönlich stehe total auf Open Inari Zushi. Das ist Sushi Reis in gewürztem Abura Augé (dünner frittierter Tofu), getoppt mit was immer das Herz begehrt oder oder Kühlschrank hergibt.

Sushi für Gäste
Vegane Inari Zushi mit Shiitake Pilzen, Zuckerschoten, Lotuswurzel, Yuba, Shiso und Sesam

Meinen Mädchen geht es aber eigentlich um den Reis. Für sie das Topping nebensächlich. Natürlich haben sie ihre Favoriten, aber wenn es nur Sushi Reis mit Nori und einer Miso Suppe gibt ist ihre Welt mehr als Ordnung – und meine dann auch.

Love is in the Air

Kirschblüten: Ich freue mich auf sie. Ihre Symbolkraft berührt mich, aber ich bin jetzt nicht aus dem Häuschen wenn ich die ersten Blüten sehe. Sie sind zwar der Inbegriff für Frühling, aber in Japan habe ich zu ihrer Blüte meist gefroren wie ein Schneider. Und auch dieses Jahr war es wieder kalt. Zeitgleich mit dem Schneeeinbruch zur Sommerzeit wurden die zarten weißen und pinkfarbenen Blüten in Tokio mit Schneeflocken überzogen. Nicht das es diesmal einen Unterschied gemacht hätte, denn COVID-19 geht auch an der Japanischen Kirschblüte nicht einfach so vorbei, sodass das typische Hanami Picknick quasi ausgefallen ist.
Aber COVID-19 hin oder her. Die Kirschbäume stehen in voller Blütenpracht und wenn ich eins richtig gerne mag, dann sind das die kulinarischen Verwendungen der nach Frühling duftenden Kirschblüten.

Kirschblüten gehören in Japan zu Hochzeiten wie Bonnie zu Clyde

Ich habe hier schon mal über den Zusammenhang von Kirschblüten und Flugzeugen im Bauch geschrieben. Heute geht es mir darum sie auf den Teller zu bekommen.
Eine ganz klassische Zubereitung ist Sakura Gohan. Gekochter Reis, in den gesalzene Kirschblüten gemischt wurden. Manchmal mache ich ihn einfach so. Ab und an verwende ich auch noch knackige grüne Erbsen für ein noch schöneres Farbspiel und wie in diesem Rezept noch gerösteten Sesam für ein nussiges Aroma. Den Reis kann mal einfach in einer Schüssel servieren oder als Onigiri – also als handgepressten Reis zum Mitnehmen oder als Snack für zwischendurch. Wenn ich richtig viel Zeit habe, dann richte ich den Sakura Gohan wie hier in Kirschblütenform an, aber schmecken tut er in jeder Darreichungsform.

Mit Kirschblüten den Frühling auf den Teller holen

Eigentlich hätte ich vor ein paar Tagen einen Kochkurs zum Thema Kirschblüten geben sollen, der wie alles nicht stattfinden konnte. Das Rezept habe ich allen aber auch ohne Kurs zur Verfügung gestellt – quasi als  Trostpflaster. Deswegen findet Ihr heute das Rezept auch als Infographik aufbereitet.
Im Moment habe ich hier noch keine Downloadfunktion. Wer die Datei haben möchte kann mir aber gerne eine Kurze Email an info@nihon-mono.com schreiben.

Infographik für den KirschblütenreisImmer auf dem Laufenden bleiben? Dann tragt Euch beim Newsletter ein:

Japanische Tomaten Miso Mayonnaise

Ich wusste gar nicht mehr, wie das ist, wenn man niemals mehr alleine ist. Ich gehöre zu den Müttern, die ihre Kinder mit sich rumgetragen haben – immer, überall und andauernd. Kaum eine Minute verging ohne dass ich sie vor dem Bauch, auf dem Rücken oder im Arm hatte – zu Hause genau so wie unterwegs. Aber sie werden ja alle größer und irgendwann fand ich mich selbst dann wieder. Anfangs irritiert, gewöhnt man sich recht schnell wieder daran nicht 24/7 mindestens zu zweit zu sein; fängt an die Zeit zu geniessen bis es schliesslich wieder zur Selbstverständlichkeit wird. Aber was ist im Moment schon selbstverständlich?

Und so bin ich heute wieder non-stop mit meinen Mädchen zusammen. Und auch wenn Homeschooling bisher nicht auf meiner Wunschliste stand, habe ich beschlossen in der aktuellen Zwangspause von Allem das Positive zu sehen.
Realistisch wird es wahrscheinlich das letzte Mal sein, dass ich gefühlt unendlich viel Zeit mit ihnen verbringen kann. Ungestört. Ohne Ablenkungen, ohne Verpflichtungen. Ohne Wochenende das zu Ende geht oder dem drohenden letzten Ferientag. Ohne Freunde, Bekannte oder Freizeitstress. Einfach miteinander sein. Familie pur.

Onigiri:
Das Japanische Rezept gegen den kleinen Hunger

Aber es ist natürlich nicht immer alles eitel Sonnenschein. Schon gar nicht in den ersten Tagen. Zu neu der Tagesablauf, zu unklar das Warum und zu anders die Schule zu Hause. Wenn ich vorher schon mindestens acht Hände gebraucht habe, so waren es in der letzten Woche doppelt so viele um Haushalt, Schule, Kochen und Nihon Mono am Laufen zu halten während man Streit schlichtet, Tränen trocknet, Fragen beantwortet, Aufgaben verteilt und vor-pubertäre Wutausbrüche managed, ohne sich dabei aus dem Haus zu bewegen.
In solchen Situationen braucht man Foodhacks oder Kitchen-Lifesaver. Rezepte eben, die einfach und schnell gehen und das Potential haben, mentale Gewitterwolken in null Komma nichts zu vertreiben. Denn wenn zu dem ganzen Chaos noch Hunger kommt, dann rette sich bei uns wer kann.

Gebratenes Onigiri mit Tomaten-Miso-Topping

Umami für die Seele: Die Japanische Küche ist voll gesunder Foodhacks.
Das Rezept für eine sehr typische 15-Minuten Mahlzeit findet Ihr in diesem Artikel. Als Snack habe ich gerne Onigiris im Anschlag. Die kleinen Reisbälle sind genauso schnell gegessen wie gemacht, irre variabel und bringen die Mädels locker durch den Nachmittag. Man kann sie super mitnehmen (jetzt dann eben in den Wald) und auch noch die letzten Reste verarbeiten.

Heute habe ich sie gerillt und mit (veganer) Tomaten-Miso Mayonnaise getoppt. Die dauert keine fünf Minuten, und bietet eine schöne Balance zwischen dem süßen Saikyo Miso und der Säure der Tomate und hat eben diesen extra Kick Umami für die Seele. Für den frischen Tomatensaft presse ich das Innere von ein paar Cherry Tomaten mit der Hand durch ein Tuch. So bekomme ich den Tomatengeschmack ohne die Optik zu beeinträchtigen.
Miso Mayonnaise kann genauso wie übliche Mayonnaise verwendet werden. Durch die geringe Menge an Öl ist sie aber eben nicht so fett und mächtig und deutlich einfacher in der Herstellung.

Zutaten für die Tomaten-Miso Mayonnaise

50 g Saikyo Miso (alternativ helles, süßes Miso)
25 ml (frischer) Tomatensaft
1/2 Tl heller Reisessig (bzw. nach Geschmack)
25 ml neutrales Öl

Zubereitung

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Die Misopaste und den Tomatensaft mit einem Schneebesen verrühren und mit dem Reisessig abschmecken. Im Anschluss das Öl langsam unter rühren. Die Menge des Essigs hängt dabei sehr vom verwendeten Miso ab. Miso ist nicht gleich Miso und unterschiedliche Sorten/Hersteller können sich punkto Süße durchaus recht stark unterscheiden.

Variationen:

Ihr könnt auch andere Flüssigkeiten (z.B. Sake oder Dashi) anstelle des Tomatensaftes verwenden. Selbst Wasser wenn Ihr nichts anderes da habt, funktioniert. Dann wird die Miso Mayonnaise neutraler im Geschmack. Ebenso könntet Ihr Aromaten wie z.B. gehackte Kräuter (Shiso Blätter, Basilikum etc.), Ingwer Saft und auch Zitronen, Limonen oder Yuzu-Saft verwenden. Eben was immer Ihr gerade da habt.

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Gohan 飯: Japanischen Reis richtig kochen

Gerne mal herrscht bei uns Tohuwabohu. Voller Energie, laut und lustig – normal eben – fegen unsere Mädchen durch unser zu Hause; durch unser Leben. Das geht natürlich nicht ganz reibungslos von statten und so gerne sie miteinander spielen so gerne, scheint es, streiten sie auch. Aber bei einer Sache sind sie sich immer einig. Gleichzeitig und ohne nachzudenken ertönt „Reis“ lauthals es aus drei kleinen Mündern nach der Frage, was sie gerne essen würden. Wenn es nach ihnen ginge, würde es immer Reis geben – durchaus auch zum Frühstück. Jeden Tag. ‚Nudeln in roter Sauce’ brauche ich gar nicht erst anzufangen. Die rührt in unserem Haus kein Kind an.

Gohan ist Reis und Mahlzeit

Eine Schüssel frisch gekochter Reis ist etwas wunderbares. Und ich kann mir keinen Japaner vorstellen, der dieser Aussage widersprechen würde. Reis ist nicht Begleiter oder Sättigungsbeilage. ‚Gohan’ – das Japanische Wort für Reis bedeutet gleichzeitig ‚Mahlzeit’ und ist damit sprachlicher Ausdruck der Bedeutung von Reis in Japan. Hier ist Reis ist die Mahlzeit, die von anderen Speisen begleitet wird und ihm gebührt in der traditionellen Speiseanordnung immer der ‚Ehrenplatz’: links unten.

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Ichi-Ju-San-Sai: Eine traditionelle Japanische Mahlzeit bestehend aus einer (ichi) Suppe (ju), drei (san) Gerichten (sei) und Reis

Onigiri statt Pausenbrot

Der Vorliebe meiner Kinder genüge getan finden sie in Ihren Brotdosen auch Onigiri und keine Pausenbrote. Onigiri oder Omusubi, sind Reisbälle mit unterschiedlichsten Füllungen, Kräutern oder Gewürzen. Klein, günstig und perfekt für Unterwegs sind sie in Japan an jeder Ecke erhältlich und wesentlicher Bestandteil der Japanischen Ernährung. Und so haben meine Kinder – wie alle Kinder in Japan – von Beginn an mit wenigen Monaten genüsslich in ihre Onigiris reingebissen, was ihre heutige Vorliebe für Reis wohl erklärt.

Yukari Onigiri mit Umé Boshi
Onigiri mit Umé Boshi (eingelegter Pflaume)

In Deutschland bekommt man Onigiris leider nicht an jeder Ecke, aber es lohnt sich sie selber zu machen. Bevor es aber an die Füllungen geht, muss der Reis gekocht werden, denn ohne richtig gekochten Reis kein Onigiri.

Japanischen Reis kochen

Es gibt grundsätzlich zwei Varianten Reis zu kochen. Entweder mit dem einem Reiskocher oder auf dem Herd. Reiskocher haben viele Vorteile. Die Wesentlichen für mich sind die Programmier-Funktion und die Warmhalte-Funktion. Die Entkoppelung von Reis kochen und Reis essen erspart Hektik vor den Mahlzeiten (wie hier beschrieben) ebenso wie frühes Aufstehen um morgens frische Onigiri zu machen.

Reiskocher sind eigentlich ziemlich selbst erklärend, wer aber dennoch eine Schritt-für-Schritt Erklärung bevorzugt, findet bei Daniela von NipponInsider eine gut bebilderte Anleitung. Im gleichen Beitrag beschreibt Daniela auch recht ausführlich die verschiedenen Reiskocher und ihre Unterschiede. Wer sich also mit dem Gedanken trägt einen Reiskocher anzuschaffen, dem lege ich Ihren Artikel ans Herz.

Aber auch ohne Reiskocher ist Reis kochen kein Hexenwerk und relativ schnell gemacht. Wie das geht stelle ich Euch heute vor.

Wissenswertes beim Kochen von Japanischem Reis

Unabhängig davon ob Ihr Euren Reis im Reiskocher oder im Topf zubereitet, gibt es ein paar Dinge zu beachten um ein gutes Ergebnis zu erhalten.

  1. Reis gründlich waschen.

Ziel ist sämtlichen Staub und vor allem das Reismehl (‚Nuka’), das vom Polieren des Reises noch an den Reiskörnern klebt zu entfernen, da der Reis sonst gerne mal anbrennt und durch die zusätzliche Stärke breiig wird.

Washing Rice
Japanischen Reis immer gründlich waschen. Das Wasser heißt Togi Jiru und hat vielerlei Verwendungen

Hierfür wird der Reis mit den Händen in kaltem Wasser sanft massiert und das Wasser immer wieder gewechselt. So lange, bis es klar bleibt. Am Ende Wasser und Reis durch ein Sieb abgießen. Das Waschwasser (‚Togi Jiru’) hat übrigens viele kulinarische und nicht-kulinarische Verwendungen. Welche das sind könnt Ihr hier nachlesen.

  1. Feuchtigkeit regulieren:
Dried Rice
Um die Feuchtigkeit zu regulieren den reis nach dem Waschen zunächst Ruhen lassen
Soaking Rice
Vor dem Kochen den Reis weitere 10-15 Minuten quellen lassen

Reis dehnt sich durch die Aufnahme von Wasser aus. Die unterschiedlichen Schichten eines Reiskorns nehmen Wasser dabei unterschiedlich schnell auf. Schnelle Änderungen in der Feuchtigkeit führen damit zu Rissen und beim Kochen tritt vermehrt Stärke aus, die den Reis breiig macht. Um das zu vermeiden sollte man den Reis nach dem Waschen…
a) zunächst min. 30 Minuten Ruhen lassen sowie
b) nach dem Ruhen und vor dem Kochen weitere 15 Minuten im Kochwasser quellen lassen, bevor die Hitze angestellt wird.

Rezept für 2 Portionen gekochten Japanischen Reis

Zutaten

  • 1 Becher (á 200ml) Japanischer Reis
  • 220 ml                     Wasser

Zubereitung

Das Wichtigste Vorab: Den Deckel während des Kochens niemals entfernen (ich habe es hier nur für die Fotos getan)!!!

 

Den gewaschenen Reis zusammen mit dem Wasser in einem 2-3l-Topf Cooking Ricemit geschlossenem Deckel auf maximaler Hitze zum Kochen bringen. Das Kochen ist einfach am Geräusch zu erkennen und daran, dass meist der Deckel auf dem Topf wackelt.

Die Hitze runterschalten und bei mittlerer Hitze warten, bis alles Wasser absorbiert ist (ca. 5 Minuten). Das zu erkennen mag ein bisschen schwerer erscheinen, aber auch hier weisen zischende Geräusche darauf hin, dass kein Wasser mehr vorhanden ist. Steaming Rice 2Zum Schluss den Reis noch einmal für einen kurzen Moment (ca. 30 Sekunden) auf voller Hitze vollständig austrocknen und danach den Topf vom Herd nehmen.

Für die Textur immens wichtig ist auch der letzte Schritt: Den Deckel immer noch geschlossen halten und den Reis 10-15 Minuten dämpfen, bevor er serviert oder weiter verarbeitet wird.

Guten Appetit! Und demnächst kann es hier dann losgehen mit der Herstellung von Onigiris. Meldet Euch hier an, um kein Rezept zu verpassen

Warum Reis waschen?

Kansha (Wertschätzung). Ein Wort, nein eher schon eine Lebensweise der Japaner, die mir mein Sensei bei unserer allerersten Begegnung vor einigen Jahren beigebracht hat. Die Wurzeln dieser Wertschätzung liegen in der Buddhistischen Philosophie. In der Küche bedeutet Kansha Wertschätzung gegenüber der Natur, den Lebensmitteln und den zum Kochen notwendigen Ressourcen. Kansha hält den Koch dazu an mit allem umsichtig umzugehen, Abfall zu vermeiden und dabei ausgewogene, optisch ansprechende Mahlzeiten zu kochen. Abfall vermeiden oder schöner ausgedrückt: Lebensmittel vollständig zu verwerten kann sogar zu einer Art Hobby werden. Die Herausforderung anzunehmen und herauszufinden wie viel (mehr) man von einem Lebensmittel noch für ein leckeres Gericht verwenden kann, hat dabei auch den tollen Nebeneffekt, die Ausgaben für Lebensmittel deutlich zu reduzieren.

Als Mama von drei Zwergen steht gesundes, ausgewogenes Essen weit oben auf meiner Liste, aber trotzdem esse ich zugegebenermaßen weißen Reis und nicht braunen. Einfach weil er mir besser schmeckt und weil er sich beim kochen völlig anders verhält als brauner Reis. Die Nährstoffe, auf die ich dadurch verzichte, hole ich mir aber zurück. Mit Nuka Zuké (japanischem Gemüse, eingelegt in Reiskleie) und mit diversen Körnern (z.B. Hirse, Hafer, Quinoa, Gerste, Amarant), die ich vor dem Kochen unter meinen Reis mische. Was mich dahin zurück bringt wo ich angefangen habe: Lebensmittel vollständig zu verwerten. Nuka (Reiskleie) ist ein Nebenprodukt, dass beim Schälen von Reis anfällt und wird in der japanischen Küche u.a. als Medium benutzt, um Gemüse einzulegen. Aber auch zum Kochen anstelle von normalem Wasser (Nuka-jiru). Frische Bambussprossen, die zur Zeit Hochsaison haben, enthalten z.B. Bitterstoffe und natürliche Blausäure (!), die vor ihrem Genuss neutralisiert werden müssen. Dies geschieht am besten durch das Kochen in Nuka-jiru (alternativ Togi-jiru –siehe unten, aber keinesfalls durch das Kochen in normalem Wasser).

Ein bisschen Nuka bleibt nach dem Schälen zwangsläufig an den Reiskörnern, weswegen man den Reis vor dem Kochen immer waschen sollte, sonst verhält er sich anders, setzt gerne an oder klumpt und ist einfach nicht so lecker. Aber auch hier gilt mein japanisches Küchen-Mantra nichts zu verschwenden und soviel wie möglich wieder und weiter zu verwerten. Das Waschwasser vom Reis hat einen Namen: Togi-jiru und NATÜRLICH gibt es mehrere sinnvolle Möglichkeiten es zu benutzen. Hier sind meine fünf Favoriten:

Togi-jiru for CookingKochen: Togi-jiru enthält Öle und Stärke vom Reis, die die natürlichen Süße eines Gemüses besser zur Geltung bringen und eher faserige Gemüsesorten (z.B. Daikon – japanischer Rettich) werden schneller gar. Wundervoll süß werden übrigens auch in Togi-jiru vorgekochte Maiskolben bevor sie auf dem Grill landen.

Togi-juru as creamKosmetik: Wenn sich ein Sediment am Boden gebildet hat, gießt das Wasser darüber vorsichtig ab. Nehmt ein bisschen von diesem Satz in die Hand. Fühlt ihn, reibt ihn zwischen den Fingern. Er ist wunderbar weich, fast schon samtig. Die Firma Shiseido benutzt dies übrigens als Grundlage für Make-up! Dieses Sediment kann in der Tat als Creme benutzt werden. Für Hände, Gesicht und auch als Body Lotion (wenn man genug zusammen bekommt). Ich finde es in der Küche besser als jede andere Handcreme. Es macht die Hände weich und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Es hat keine fragwürdigen Inhaltsstoffe, die ich keinesfalls an oder in meinem Essen haben möchte und hinterlässt keinen fettigen Film. Gleichzeitig werden auch unangenehme Gerüche von z.B. Fisch oder Knoblauch neutralisiert.

Togi-jiru for plantsBlumen: Sparsame Köche heben auch das Waschwasser des zweiten oder dritten/vierten Waschens auf und gießen damit ihre Pflanzen. Die enthalten Nährstoffe lassen sie richtig aufleben.

Togi-jiru for pottery

 

 

Küche: Ähnlich der Handcreme entfernt Togi-jiru Küchengerüche auch aus Töpfen und Pfannen. Einfüllen, aufkochen, abkühlen und danach den Topf kurz abspülen. Fertig. Hervorragend ist Togi-jiru auch geeignet um Töpferwaren (z.B. Tee- und Reisschalen) zu reinigen.

Togi-juru for cleaningHaushalt: Bei mir ist noch nie genügend Togi-jiru übrig geblieben um diese Verwendungsart selbst zu testen, aber es heißt, dass das Wasser vom Reiswaschen sehr gut geeignet ist um Holzfußböden oder Badkeramik zu reinigen. Einfach mal in eine Sprühflasche füllen und ausprobieren.

Togi-jiru hält sich im Kühlschrank ungefähr fünf Tage. Damit besteht die Möglichkeit das Waschwasser von mehreren Tagen für eine Art Konzentrat zu sammeln. Hierfür das vorhandene, fast klare Wasser über dem Sediment abgiessen und mit neuem Waschwasser auffüllen. Ich verwende dieses Konzentrat dann entweder als Creme oder löse Teile davon wieder in Wasser auf, wenn ich es als Koch- oder Reinigungsflüssigkeit benötige.