Ich hatte eine Mission. Ich wollte das Getränk der Götter, was Sake bis zur Heian Periode (794-1185) noch war, probieren, genießen und wirklich verstehen. Ich wollte wissen wie man Sake braut, welche Unterschiede es gibt und warum. Ich wollte wissen wie und woran ich die Unterschiede erkenne und welcher Sake zu welchem Essen passt, denn ja – es gibt mehr als den einen, der in dem durchschnittlichen Sushi-Lokal auf der Karte steht. Es gibt tausende verschiedene Sake aus Japan, die von den derzeit etwa 1.500 Brauereien hergestellt werden.
Also ab jetzt dann Sake nicht mehr nur als Konsument sondern mit profunder Ausbildung beim Sake Education Council und beim Japanischen Sake Sommelier Institut, denn nirgendwo in der Welt kann man so viel und so gut alles über Sake lernen wie in Japan.
Und ich habe Sake probiert, verkostet und genossen. Um genau zu sein 261 (!) – in Worten zweihunderteinundsechzig in den letzten 30 Tagen. Dazu kamen die durchschnittlich 14 verschiedenen Sake, die ich zu Hause habe um meinen Geruchs- und Geschmackssinn für Blindverkostungen zu schulen.
Das ist wahrhaftige Sakemania. Viele der Sake habe ich bei Brauereien verkostet, die ich besucht habe. Große, industrielle mit high-tech Ausrüstung, die die Sakeherstellung rund-ums-Jahr ermöglichen. Aber auch kleine Handwerksbetriebe, die auch heute noch nur im Winter und nach von Generationen überlieferten Methoden brauen.
Das Beste aber ist, dass es keiner formalen Ausbildung bedarf um Sake zu genießen.
Zu wissen dass es mehr als einen gibt ist schon mal ein guter Anfang. Wenn man sich dann noch
das Wort „Ginjo“ merken kann steht dem Sake-Genuss schon fast nichts mehr im Wege, denn wenn „Ginjo“ irgendwo auf der Flasche steht handelt es sich um Premium Sake, also schon mal ein gutes Schlückchen. Einfach mal probieren und von da aus weiter sehen was und welcher Stil einem gefällt.