Heute habe ich mich an einen Flyer erinnert der mich vor vielen Jahren zum Schmunzeln gebracht hat. Damals, während meines Studiums, habe ich als Servicekraft in einem mexikanischen Restaurant in Passau gearbeitet. Im Eingangsbereich lagen Flyer vom lokalen Boxverein. Sie zeigten das Closeup eines Boxers nach dem Kampf, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, so das er nicht zu erkennen war. Quer darüber stand in weißer Schrift ‘Manchmal ist Geben besser als nehmen”.
Damals hat mich der sprachliche Twist amüsiert. Heute geht es mir um den eigentlichen Sinn, denn in der aktuellen Situation ist Geben in der Tat besser als Nehmen – für jeden einzelnen und uns alle zusammen.
Auch Küchenhelden brauchen Hilfe
Unsere Gastronomen und Food Entrepreneurs: Sie sind der kulinarische Motor des Landes. Ohne Sie würden würde es auf unseren Tellern aussehen wie in einem Stummfilm: schwarz/weiß, trist und leise. Sie sind die treibende Kraft für vieles was uns Wichtig geworden ist, sind Vorreiter, verschieben Grenzen, setzen Standards. Sie bringen Themen wie Saisonalität, Nachhaltigkeit, Nose-to-Tail oder Leaf-to-Root auf den Tisch – in jedem Sinn des Wortes, machen sie nicht nur salonfähig sondern zum Trendthema. Sie setzen sich für handwerklich hergestellte Produkt, faire Arbeitsbedingungen und artgerechte Tierhaltung ein. Sie bringen die Gesellschaft dazu über Ernährung nachzudenken und sind die Zugpferde vor dem Karren der uns ultimativ bessere Lebensmittel beschert und einen Wandel, denn sie haben die Stimme, den Willen und die Kraft Einfluss zu nehmen und Dinge zu ändern. Viele sind bekannt, manche sogar berühmt, aber allen steht das Wasser bis zum Hals, denn sie können ihren Umsatzausfall nicht nachholen.
Jetzt ist die Zeit (zurück) zu Geben
Diese kreativen Köpfe brauchen nun die Unterstützung von denjenigen, die in den letzten Jahren davon profitiert haben, damit sie auch in Zukunft die (kulinarische) Welt weiter anschieben.
In kurz: Es ist Zeit etwas zurück zu geben. Dafür braucht es auch gar nicht viel und das Gute ist, Ihr bekommt sogar eine Menge dafür zurück.
Wie wäre es wenn Ihr nicht in den Supermarkt geht, sondern Euer Essen weiter bei den kleinen Produzenten kauft und bei den lokalen Restaurants bestellt? Die meisten verschicken oder bieten einen Lieferservice an. Natürlich bezahlt man in diesem Fall den Versand, aber seht dies als Euren persönlichen Beitrag an, die kulinarische Landschaft weiterhin in HD zu sehen um bei meinem Beispiel von oben zu bleiben.
Was Ihr davon habt? Ein Stück vom Glück:
Zeit für Euch & Eure Kinder, Essen für die Seele und ein gutes Gefühl.
Natürlich ist der große Supermarkt einfacher und günstiger, aber das war er doch schon immer, oder? Ausserdem – ist es nicht gerade in Zeiten in denen wir gesund bleiben sollen umso wichtiger uns gesund zu ernähren? Ihr tut also nicht nur den Gastronomen und Kleinunternehmern etwas Gutes sondern auch Euch selbst.
Vielleicht noch ein bisschen wichtiger: Es ist ja nicht so, dass landesweit Ferien sind. Die meisten arbeiten von zu Hause – viele beaufsichtigen dabei auch noch Kinder und sollen nebenbei die Aufgabe der Schule wahrnehmen. Mehr Arbeit, mehr Menschen unter einem Dach, mehr Konfliktpotential und weniger Zeit. Eine toxische Mischung. Holt Euch Eure Zeit zurück! Lasst Euch die Sachen liefern oder holt Euch Take-out Essen von Restaurants. Nutzt die Zeit die Ihr dadurch gewinnt für Sachen die Freude bereiten. Widmet sie Euch und Euren Kindern. Holt Euch ein Stück vom Glück. Das ist gut investiertes Geld – für alle.
Hier erfahrt Ihr wo Ihr bestellen könnt
Viele Informationen zum Wer, Was, Wann, Wo und Wie findet Ihr online. Hier sind einige Quellen, die ich benutze:
Der EssPress ist Deutschlands größte Gastrozeitung. In Berlin gemacht dreht er sich aber um aktuelle Themen der Gastro- und Foodszene über die Grenzen der Hauptstadt hinaus. In Zeiten wie der aktuellen findet man auf der Homepage die aktuellen Angebote Berliner Restaurants und Unternehmen.
Der Garcon ist ein Magazin für Essen, Trinken und Lebensart. Die neue Ausgabe wurde extra verschoben, um zusätzliche Seiten aufzunehmen auf denen kleine Unternehmen, denen das Wasser bis zum Hals steht, ihr jeweiliges Angebot kostenlos präsentieren können. Der Garcon erscheint nächste Woche. Man kann ihn als Hardcopy auf der Homepage bestellen oder die aktuelle Ausgabe dann auch kostenlos online lesen.
Die Lockdown-Angebote von Berliner Restaurants hat auch Per Meurling von Berlin Food Stories aufgelistet und die Berlin Food Week postet regelmäßig Updates auf ihrem Instagram Kanal.
Täglich neue Ideen findet Ihr auf der Facebook Seite ‘Fuck Corona: Berliner Gastrohacks’. Hauptsächlich aber nicht ausschliesslich Berliner Angebote. So findet Ihr dort auch die aktuelle Initiative vom Sosein aus Nürnberg, die Kisten mit hochwertigen und regionalen Lebensmitteln nach ganz Deutschland liefern.
In eigener Sache
Bei Nihon Mono verschicken wir auch sehr gerne. Ihr müsst also nicht auf wirklich gute Soja Sauce, Miso oder Sake verzichten. Sake gehört jetzt vielleicht nicht zu den Grundnahrungsmitteln aber mit Sojasauce und Miso kommt Ihr schon sehr weit und das hat nichts mit rein Japanischer Küche zu tun. Fisch oder Fleisch in Miso einzulegen ist einer der ältesten Arten sie über einen langen Zeitraum frisch zu halten. Lange bevor es Kühlschränke gab. Das gleiche gilt für Gemüse oder Eier. Eine Miso Suppe macht wacher als eine Tasse Kaffee und wärmt die Seele.
Wir arbeiten mit Hochdruck an der Eröffnung des Online Shops, aber auch wir haben in letzte Woche parallel zum Zusammenbruchs des Lebens das wir kannten mal eben eine Schule zu Hause eröffnet und das gesamte Leben umorganisiert. Bis man online ordern kann nehmen wir Eure Bestellungen gerne per Email entgegen. Neben Sojasauce und Miso bekommt Ihr auch Reisessig, Fermentiertes (Umé Boshi, Takuan, Yukari) und Gewürze wie gesalzene Kirschblüten, Wasabi oder Yuzu Koshu. Schreibt uns einfach unter info@nihon-mono.com wenn Ihr etwas braucht oder wenn Ihr gerne das Angebot als ‘Katalog’ zugeschickt bekommen wollt.
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